Mit Salpeter auf großer Fahrt

Um den Handel mit Chilesalpeter in der Hand zu behalten, gründete H.C.J. Fölsch 1881 eine eigene Reederei. 1914 hatte die Firma vier Segler mit gut 9000 Nettoregistertonnen. Aufgrund der gefährlichen Route um das Kap Hoorn war es ein Geschäft mit hohem Risiko, versprach aber enorme Einnahmen: Die stählerne Viermastbark Passat der Hamburger Reederei Ferdinand Laeisz konnte über 4000 Tonnen Chilesalpeter transportieren, das entsprach einem Frachtwert von über einer Million Mark (heute ca. zehn Millionen Euro). H.C.J. Fölsch investierte seine Gewinne vor allem in Immobilien. Nach und nach kaufte er mehrere Grundstücke und Häuser am Hamburger Rathausmarkt. Daraus ist nach dem Zweiten Weltkrieg direkt gegenüber vom Hamburger Rathaus der „Fölsch-Block“ entstanden, der sich bis heute im Familienbesitz befindet.
H.C.J. Fölsch schloss sich der Herrnhuter Brüdergemeine an. Als Freund von Johannes Wichern engagierte er sich für gefährdete Jugendliche, spendete große Summen und stiftete 1906 in Hamburg Häuser in der Fehlandtstraße und an der Esplanade zur Einrichtung eines Christlichen Kellnerheims. Daraus entstand später das Hotel Baseler Hof.